Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Schweiz |
von Martina Wernli
Stand: 15.09.2020
Ruth Schweikert bekam Aufmerksamkeit mit ihrem Auftritt in Klagenfurt, wo sie 1994 im Rahmen des Ingeborg-Bachmann-Preises mit einem Stipendium ausgezeichnet wurde (vgl. auch die literarische Bearbeitung des Stoffes unter dem Titel „In Ingeborgs Namen. Kommunikation über Liebe und Fussball“). Erste Veröffentlichungen erschienen ebenfalls 1994 im Erzählband „Erdnüsse. Totschlagen“. Darin scheinen schon Themen auf, die Schweikert weiter bearbeiten wird: Der Verlust eines Kindes etwa (eines ertrinkt in „Erdnüsse“), die Auseinandersetzung und der Bruch mit den eigenen Vorfahren (in „Port Bou“ sind es die Eltern) oder die immer wieder herausgestellte Körperlichkeit: das gestillte oder sehnsüchtige Begehren. Benannt wird dieses Verlangen der „Generation der Futonfuckers“ („Erdnüsse“, S.33) sprachlich durchaus explizit, sowohl in der Darstellung von Beischlaf als auch von wiederkehrender Impotenz.
Rolf in der gleichnamigen Erzählung ist ein aus der Gebärmutter der Erzählerin geschabter Embryo, den diese in Spiritus eingelegt aufbewahrt, bis das Glas bei einem Koitus in die Brüche geht. Dem Erzählband ist in der Retrospektive der Wille zur Provokation nicht abzuerkennen. Beatrice von Matt fasst zusammen: „Das Publikum empfand ihr Schreiben als aktuell: Themen wie Aids, Homosexualität, No-Future-Gefühl, Drogen, ...