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Nation: | Deutschland |
von Uta Krieger, Ree Post und Andreas Wirthensohn
Stand: 01.06.2011
Ruth Rehmann begann in den 1950er Jahren zu publizieren und hat bereits als junge Autorin bei der „Gruppe 47“ vorgelesen. Beeindruckt von den großen Fragen der Nachkriegszeit – Bewältigung der nationalsozialistischen Vergangenheit und politische sowie moralische Neuorientierung – entwickelte sie frühzeitig ein Gespür für die Strömungen und Probleme der sich entfaltenden bundesrepublikanischen Wirklichkeit. Ihre Erzählungen und Romane handeln von der Einsamkeit der Menschen, die der Bürokratie und den sinnlos gewordenen Traditionen hilflos ausgesetzt sind und deren verbale und emotionale Kommunikation deshalb verkümmert. Rehmanns erste veröffentlichte Erzählung „Vagabund im Nebel“ (1950) handelt von einem Aussteiger, der sich der technisierten und zunehmend verwalteten Welt verweigert; reflektiert werden die restaurativen Tendenzen der Nachkriegszeit und die Missstände der Wirtschaftswundergesellschaft.
In dem Roman „Illusionen“ (1959) beschreibt Ruth Rehmann einen Ausschnitt aus dem Leben von vier Angestellten, die während der Woche in einem gemeinsamen Büro arbeiten und in ihrer Freizeit in Träumereien von einem anderen Leben flüchten. Der Roman ist streng gegliedert: Im einleitenden Kapitel werden die Protagonisten vorgestellt und ihre Ausgangssituationen zu Beginn des Wochenendes entwickelt. Dann trennen ...