Geburtstag: | |
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Nation: | Deutschland |
von Inge Meidinger-Geise (E) und Rainer Gerlach (B)
Rudolf Otto Wiemers Werk läßt sich wegen seiner unterschiedlichen Formen und zahlreichen Themen nur schwer einordnen. Horst Schaller betont in seiner Untersuchung über „Rudolf Otto Wiemer und seine Kinderbücher“, daß es nicht opportun sei, von Wiemers Werk als von „einem in sich geschlossenen Lebenswerk“ zu sprechen. Indessen scheint doch der Versuch angebracht, den Grundton dieses breitgestreuten, in vielen Jahrzehnten entstandenen Werkes herauszufinden, zumal sein Autor auf eine besondere Weise produktiv war und immer wieder die unterschiedlichsten Texte vorgelegt hat. Eine oberflächliche Betrachtung des Wiemerschen Werks könnte dazu verführen, es mit dem Etikett ‚christliche Literatur‘ zu belegen und es damit einzuengen. Gisbert Kranz, der diese Formel für Wiemers Werk benutzt hat, verbindet damit allerdings ein abgewogenes Werturteil: er stellt das in acht Sprachen verbreitete Werk in jenen, heute provozierenden, Zusammenhang der Literatur, in dem „den Leuten die Einbildung genommen werde, sie seien Christen“. Gerda Neumann wiederum äußerte sich zu Wiemers siebzigstem Geburtstag in dem Sinne, daß die Vielfalt dieses umfangreichen Werkes in allem Wandel und bei allen Grundzügen, die zu erkennen sind, ...