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Nation: | Deutschland |
von Heinrich Vormweg (E) , Rainer Gerlach (B) und Beat Mazenauer (B)
Unter dem Titel „Die Ästhetik des Widerstands“ erschien 1975 der erste Teil eines Romans von Peter Weiss, der sich nur charakterisieren läßt als Wunsch-Autobiographie, als Imagination und erzählender Entwurf des eigenen Lebens, wie es – gleichsam – hätte sein sollen. Der Ich-Erzähler ist ein junger Arbeiter, der Mitte der 30er Jahre in Hitlers Berlin, im Untergrund, mit Freunden zu erkennen sucht, was wahr ist und worauf es wirklich ankommt für ihn selbst und die Menschen, der dann nach Spanien geht, um im Bürgerkrieg gegen Francos Faschisten zu kämpfen. Worauf es wirklich ankommt, das ist für den Erzähler die Erkenntnis der Sache des Menschen. Nur aus ihr folgt die niemals eindeutige Wahrheit. Unmittelbar bedroht vom gewalttätigen Feind, den Nazis, versucht der junge Arbeiter ein Denken des menschheitlich Ganzen. In ihm sollen differenzierte sinnliche Wahrnehmung, Erkenntnis und Freiheitswillen zu einer Einheit werden, und sie allein kann Basis und Zielbild des Lebens zugleich sein. Die Einheit im Vielen kann nur ästhetisch erlebt werden, nur aus der komplexen Anspannung von Empfindung und Geist, und nur ...