Geburtstag: | |
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Nation: | Deutschland |
von Rainer Zimmer
Ein zentrales Thema bei Paul Kersten: der Tod. In all seinen Prosaarbeiten, zunehmend auch in seiner Lyrik, insistiert der Autor auf der Benennung und Beschreibung des alltäglichen Sterbens ringsum, weist Punkte auf, an denen das Tabuisierte und Verdrängte durch die Oberfläche des Verschleierns bricht. Der Tod ist dabei keineswegs ein harmonischer Übergang in Zyklen des Entstehens und Vergehens, sondern immer ein unsinniges, gewaltsames, ekelhaftes Geschehen, dessen Wahrnehmung in der Außenwelt, dessen Vorausspüren im eigenen Körper die gesamte Weltsicht prägt. Wirklichkeit kommt bei Kersten fast ausschließlich unter dem Blickwinkel des Sterbens zur Sprache; das bedeutet jedoch nicht, daß deswegen die Verletzungen des Lebens als weniger schmerzhaft empfunden und registriert würden.