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Nation: | Schweiz |
von Elsbeth Pulver und Nicolai Riedel
Stand: 01.01.2010
Die ersten Sätze eines Buches seien für den, der sie schreibt, vergleichbar den ersten Schritten eines Mannes in ein sehr weit sich dehnendes Waldgebiet, schrieb Otto F.Walter 1964 (noch in der poetisch-zurückhaltenden Sprache seiner frühen Jahre, von der er sich später entfernte), beifügend, daß der Waldgänger auf diesem Gang ins Weglose doch gelegentlich auf die Fährte eines anderen treffe: „(…) er liest sie, folgt ihr ein Stück weit, nimmt seinen alten Kurs wieder auf, findet neue Spuren.“
Schreiben als ein Sich-Hinauswagen ins Unwegsame, Unbegangene, aber nicht ohne ein durch Erfahrung vertieftes Wissen um Vorbilder, um bestehende Traditionen: Beides war im Schaffen von Otto F.Walter wichtig. Er hat seine Nähe zu andern Autoren nie geleugnet; in seinen Anfängen vor allem stand er in der Tradition der „Klassiker der Moderne“ (Isaak Babel, William Faulkner, ‚nouveau roman‘), und auch in späteren Werken findet man den Bezug auf die Überlieferung in einem weitesten, nicht nur belletristischen Sinn, so wenn er in der „Verwilderung“ Stücke aus Kellers „Romeo und Julia auf dem Dorf“ einblendet, überhaupt ...