Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Marcel Beyer, Karl Riha und Georg Braungart
Stand: 01.06.2011
Als 1976 mit „Reginapoly“ Michael Krügers erster Gedichtband erschien, war der Autor längst kein ‚literarischer Neuling‘ mehr: Bereits 1974 hatte er für einige verstreut veröffentlichte Gedichte den Förderpreis für Literatur der Stadt München erhalten, außerdem war er seit 1968 als Lektor im Münchener Carl Hanser Verlag tätig, also auch von dieser Seite her einschlägig bekannt.
Dem Optimismus der späten 1960er Jahre, Literatur könne im politisch-gesellschaftlichen Bereich Einfluss nehmen, wenn sie nur wolle, folgte Anfang der 1970er Jahre eine entschiedene Desillusionierung und mit ihr der Rückfall in Ich-Positionen der Literatur, genannt ‚neue Innerlichkeit‘. Dieser ‚Wende‘ stand Michael Krüger eher skeptisch gegenüber, folgt man den entsprechenden Zeilen des „Reginapoly“-Gedichts „Im Winter, im Süden“ (selbst wenn sie dort als Zitat einer weiblichen Figur in den Mund gelegt, also als direkte Äußerung des Autors entschärft werden):