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Nation: | Schweiz |
von Samuel Moser
Stand: 15.01.2013
Matthias Zschokkes Bücher „Max“ (1982), „Prinz Hans“ (1984), „ErSieEs“ (1986) und „Piraten“ (1991) sind Künstlerbiografien und im strengsten Sinne des Wortes autobiografisch. Wenn sie die Geschichten ihrer Titelhelden, deren Namen sie tragen, erzählen, erzählen sie von sich selbst. Ihr einziges Thema ist die Kunst, oder besser: die Liebe zur Kunst. In einem Buch aber wird alles zur Kunst, auch das Leben. Zschokkes Bücher handeln ebenso von der Liebe zum Leben; von der Liebe überhaupt, in die sich die Künstler hoffnungslos verstricken. Liebe ist Ausdruck eines Defizits an Leben und an Kunst. Aber Kunst ist nicht Lebensersatz, und Leben macht Kunst nicht überflüssig. Lieben, weist Zschokke nach, kann man etwas nur um seiner selbst willen. Als lʼart pour lʼart ist Kunst so gut wie Leben.
Zschokkes Figuren Max, Prinz Hans, ErSieEs und die Piraten sind nicht Künstler, die in der einen oder andern Kunst reüssieren. Im Gegenteil: für keine Rolle sind sie so ungeeignet wie für jene des Künstlers. Sie sind auch nicht Lebenskünstler, die besonders gut zu leben verstehen. Sie sind Künstler, weil sie – wie ihr Schöpfer und wie alle Schöpfer ...