Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Wolfgang Reichmann
Stand: 15.10.2014
Als Kevin Vennemanns Romandebüt „Nahe Jedenew“ (2005) im Frühjahr 2006 mit etwas Verspätung von der Kritik entdeckt und als herausragende literarische Neuerscheinung, als „der erste Kriegsroman einer neuen Generation“ (Georg Diez), „ein kleines literarisches Wunder“ (Alexandra Kedves) von „großer poetischer Kraft“ (Andreas Neuhaus) und als „der beste literarische Text, der in den letzten Jahren von einem unter Dreißigjährigen erschienen ist“ (Helmut Böttiger), geradezu gefeiert wurde, war das eigentliche literarische Debüt des Autors schon so gut wie vergessen. Die erste selbstständige Buchveröffentlichung Vennemanns, der Erzählungsband „Wolfskinderringe“ (2002), erschien bereits drei Jahre zuvor im kleinen Kölner Tropen Verlag und wurde vom Feuilleton kaum beachtet. Die neun Erzählungen des Bandes – wie auch seine übrigen in dieser Zeit verstreut in Anthologien und Zeitschriften erschienenen Texte – dokumentieren dabei in ihrer inhaltlichen und formalen Unterschiedlichkeit und Eigenwilligkeit die außerordentliche Vielfalt der frühen literarischen Versuche eines jungen Autors auf der Suche nach einer eigenständigen poetischen Ausdrucksform jenseits des Mainstreams gegenwärtiger „junger Literatur“. Er habe, so Vennemann rückblickend in einem Interview, einige Zeit geglaubt, er würde sich „auch bedingt (...) durch den engen Kontakt zu Ann Cotten und die Vorliebe ...