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Nation: | Deutschland |
von Uta Schwarz
Stand: 01.06.2006
Als Katja Behrens 1977 mit Kurzgeschichten an die Öffentlichkeit trat, sprach die Kritik vom erstaunlich sicheren Debüt eines vielversprechenden literarischen Talents. Auch im 1983 folgenden Roman „Die dreizehnte Fee“ sah man überwiegend das Werk einer Autorin, die weibliche Erfahrungen literarisch gestaltete. Im Unterschied zu anderen Schriftstellerinnen ihrer Generation ging es Behrens zunächst nicht um die schmerzliche Selbstbefreiung aus der Prägung durch Erziehung und Tradition. Ihre Werke handeln von einer zeitlosen Verstrickung in der Folge der Generationen, vom Widerstreit zwischen Ablösungsversuchen und der Geborgenheit und Bestätigung, die Herkunft und Familie gegenüber einer feindlichen Umwelt bieten. Wie Behrens selbst formulierte, wollte sie davon erzählen, „was Alice Miller in ihren Büchern theoretisch abhandelt, davon, wie Menschen von Generation zu Generation bestimmte Verhaltensweisen, Denkweisen weitergeben (…), Dinge, die vielleicht längst überholt sind, die zurückgehen auf uralte Schmerzen, die irgendjemand einmal erlitten hat und an denen die Enkel immer noch zu leiden haben“ (Gespräch mit W. Christian Schmitt).
Ein Schlüssel zum Verständnis ihrer Literatur, die in den 1980er Jahren von der Neuen Frauenbewegung bald kritisiert wurde, liegt in der damals nur vereinzelt wahrgenommenen ...