Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Deutschland |
von Rolf Paulus
Stand: 01.06.2006
Karl Krolow gehört zu den bedeutenden Nachkriegslyrikern, er wird mit I. Bachmann, P. Celan, G. Eich, H.M. Enzensberger, M.L. Kaschnitz in einem Atem genannt. Sein umfangreiches Werk wurde vom Verlag immer gut betreut, in den „Ausgewählten Gedichten“ (1962) fand er im Nachwort von Hugo Friedrich eine eindringliche Würdigung, es erschienen „Gesammelte Gedichte“ in vier Bänden (1965, 1975, 1985 und 1997), ein „Lesebuch“, und Gabriele Wohmann wählte „Gedichte“ (1980) aus. Er selbst stellte 1990 „Meine Gedichte“ zusammen. Seine Kunst, seine Integrität, sein Humanismus im weitesten Sinne wurden nie ernsthaft in Frage gestellt, Aufsätze und Dissertationen wurden verfaßt, und doch muß man fragen, ob nicht die von ihm kultivierte Unauffälligkeit und Zurückhaltung eine wirklich fundierte Würdigung seiner Lyrik in allen Aspekten bisher verhindert hat.
Krolow hat die wenigen Möglichkeiten für einen jungen Lyriker und Schriftsteller zu veröffentlichen, ohne sich politisch zu exponieren, konsequent genutzt. Immerhin war er schon 24 Jahre alt, als sein erster Aufsatz (über Rilke), 25, als 1940 sein erstes Gedicht erschien. Bis zum ersten Gedichtband hatte er dann in den Feuilletons verschiedener ...