Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Schweiz |
von Rhys Williams und Elisabeth Kapferer
Stand: 01.10.2005
Schon 1974 in seiner Doktorarbeit über Kafka wies Amann auf die Richtung hin, die er selbst in seinen literarischen Werken einschlagen sollte. In seiner Dissertation versucht er, den „Weg durch Kafka zu Kafka“ zu finden; er bemüht sich, Kafkas literarische Strategien nicht durch genaue Textanalyse, sondern durch die Untersuchung von Kafkas Äußerungen über sich selbst aufzuzeigen: „Zielpunkt der Untersuchung ist die Taktik, mit der sich der Künstler, sich immer vor dem Leben schützend, mit blinder Sicherheit diesem Leben abringt, die innere Logik der Seele, mit der sie sich selbst verwirklicht, das Geniale, das hier als Psychologie des Genies definiert sei.“ Den Einfluss Kafkas verraten Amanns eigene Werke häufig, in der Themenwahl, in seiner faszinierten Beschäftigung mit den psychologischen Aspekten des künstlerischen Schaffens und in dem unerbittlichen Aufspüren der persönlichen und gesellschaftlichen Problematik des Künstlerdaseins.
Amanns Versuch, Kafkas Selbstverständnis zu dokumentieren und zu analysieren, führt in seiner Kreativität zu einer äußerst ungewöhnlichen wissenschaftlichen Arbeit. Die Methode, die er hier anwendet, wird er später auf sein eigenes Werk übertragen: Sowohl „Hardenberg“ als auch „Verirren oder Das plötzliche ...