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Nation: | Deutschland |
von Lutz Tantow
Stand: 01.01.2010
„Ich bin kein netter Mensch, sondern ein Schriftsteller, einer der Dunkelmänner also, die beim ältesten Verfassungsschutz der Welt angestellt sind, beim Verfassungsschutz für Sprache und Zweifel.“ Diese Selbstcharakteristik von Jörg Fauser deutet bereits an, daß er ein unbequemer Autor war – unbequem sich selbst und unbestechlich seinen Lesern gegenüber, zweifelnd und schonungslos dem Staat und der Gesellschaft gegenüber, ein streitbarer (und umstrittener) Zeitgenosse vor allem auch dem Literatur- sowie Kulturbetrieb, den Feuilletons und Kollegen gegenüber. Seine Denkweise und Schreibmotivation lassen sich gut an drei Zitaten von Schriftsteller-Vorbildern ablesen, auf die sich Fauser mehrfach berufen hat: Somerset Maugham zufolge lohne kein Lesen, wenn es nicht unterhält; Hans Fallada hat einmal behauptet, daß das Leben alles habe, was gebraucht wird; und von Eric Ambler stammt die Erkenntnis, daß der Krimi die letzte und heute einzig mögliche Form sei, in der die Frage von Gut und Böse noch abgehandelt werden kann.
Was Fauser schrieb, war in erster Linie Unterhaltungsliteratur, die sich stofflich nicht aus Phantasiewelten speist, sondern dirket am erfahrenen Leben orientiert. Jörg Fausers Existenz von seinem 22. bis zum 27. ...