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Nation: | Deutschland |
von Magdalene Heuser
Stand: 01.10.2006
„Schreiben ist für mich auch entblößen, bloß-stellen, um das Herausgestellte mit anderen Gedanken, anderen Handlungsweisen – vielleicht richtigeren – zu füllen.“ („Frauen, die pfeifen“) Als Jutta Heinrich 1971/72 ihren aus solcher Schreibhaltung entstandenen ersten Roman „Das Geschlecht der Gedanken“ einigen renommierten belletristischen Verlagen zur Veröffentlichung anbot, stieß sie bei den Lektoren zwar überwiegend auf Anerkennung, aber auch auf Mangel an Mut, dem Publikum dieses „böse Buch“ zuzumuten. „Solche Fantasie bei einer Frau! Das ist für keinen Menschen nachvollziehbar! das ist zu negativ!“ (Ingrid Laurien) 1977 konnte der Roman dann im Münchner Frauenoffensive Verlag erscheinen und brachte der Autorin einen durchgängig beachtlichen Erfolg. „(…) eines der aufregendsten, poetischsten und genauesten Bücher über die Wechselwirkung von Unterdrückung und Gewalt“. (Renate Möhrmann) Die Kritiken sind einhellig positiv und bringen in den Reaktionen immer jene Mischung aus Faszination und Erschrecken zum Ausdruck, die das Buch offensichtlich von Anfang an ausgelöst hat. Zum identifikatorischen Lesen lädt der Text jedenfalls nicht ein.
Das Erstlingsbuch von Jutta Heinrich enthält bereits die Themen und Ausdrucksformen, die mit unterschiedlicher Akzentsetzung das weitere literarische Werk der Autorin ...