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Nation: | Niederlande |
von Sabine Zaplin und Andreas Ostermeier
Stand: 01.11.2004
Ein Schriftsteller, der seinen Fantasiegeschöpfen erzählend auf den dunkelsten Pfaden folgt und der zugleich am anderen Ort analysierend Licht ins Dickicht gesellschaftlicher Zustände zu bringen sucht, ist selten im deutschen Sprachraum. Georg Büchner war so ein Schriftsteller, einer von denen, deren politisches und poetisches Schaffen lieber auf einen Nenner gebracht denn nebeneinander, als gleichberechtigte und dennoch bisweilen widersprüchliche Aspekte eines Menschen stehen gelassen wird. Ähnlich verhält es sich bei der Rezeption des Gesamtwerks von Johano Strasser. Die Kritiken zeigen sich nicht selten ratlos in der Beurteilung der Romane im Angesicht des politisch essayistischen Schreibens Strassers. Mit Büchner teilt er, über die Problematik der Rezeption hinaus, die Leidenschaft für Gerechtigkeit und die Erkenntnis, dass der Mensch nicht zuletzt durch seinen Epikuräismus bestimmt ist.
Johano Strasser schreibt Romane, Gedichte, auch Theaterstücke und Hörspiele, er äußert sich in Essays und Zeitschriftenaufsätzen zur politischen Situation der Bundesrepublik Deutschland und zum Zustand ihrer Gesellschaft. Er erzählt fiktive Geschichten von menschlichen Sehnsüchten und Abgründen, er analysiert die Bedingungen der Marktwirtschaft, entwickelt Modelle gesellschaftlichen Lebens und bewegt sich im Reich der Fantasie ebenso sicher wie in ...