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Nation: | Rumänien |
von Josef Zierden
Stand: 15.02.2020
Als Anfang der 1980er Jahre die rumäniendeutsche Autorin Herta Müller mit ihrem Prosaband „Niederungen“ debütierte, in Bukarest zunächst (1982) und dann in Westberlin verlegt (1984), empörten sich viele ihrer Landsleute, jubelten die Literaturkritiker. Von Verunglimpfungen aus den eigenen Reihen sprach die in Temeswar erscheinende „Neue Banater Zeitung“; gegen „Schädigung der Auslandsdeutschen im Mutterland“ und gegen „Greuelmärchen aus Nitzkydorf“ protestierten „Banater Post“ und „Donauschwabe“, Organe auslandsdeutscher Landsmannschaften. Literaturkritiker und Autoren aber feierten Herta Müller einmütig als „Entdeckung“ (F.C. Delius) und überschütteten sie mit Preisen und Auszeichnungen. Man schrieb Herta Müller das Verdienst zu, das Banat als literarische Provinz erst eigentlich entdeckt zu haben.