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Nation: | Deutschland |
von Werner Jung
Seit dem ersten Roman des Fünfundzwanzigjährigen, „Der Mond hat einen Hof“ (1956), bis zu den letzten posthum veröffentlichten Erzählungen bleibt eines im Gesamtwerk Herbert Nachbars immer präsent: das Lokalkolorit seiner Ostseeheimat zwischen dem Greifswalder Bodden und der Pommerschen Bucht, zwischen Stralsund und der Insel Rügen. Nachbar selbst hat in einem Interview mit seiner Lektorin Sigrid Töpelmann dazu betont, daß der unmittelbare Anlaß wie fortgesetzte Impuls zum Schreiben die Atmosphäre des Elternhauses und die Erlebnisse der Kindheit gewesen sind. Ohne diese frühen prägenden Erfahrungen, die eingebunden sind in ein starkes „Landschaftserlebnis“, können Nachbars Bücher nicht gedacht werden. Auch wenn er poetische Landschaften gestaltet und diese eine Wirklichkeit grundsätzlich anderer Qualität ausdrücken, so muß doch die gestaltete Welt, um die zutreffende Formulierung Töpelmanns zu gebrauchen, im Kopf, im Denken und Empfinden des Autors stets als Realität vorhanden sein. (vgl. Sigrid Töpelmann: „Interview mit Herbert Nachbar“, in: „Weimarer Beiträge“ 1974. H.3. S. 106f., 110 und 112).
Weitere charakteristische Merkmale von Nachbars Prosa, aber wohl eng verwandt mit seiner Heimatvorliebe, sind zum einen der Hang zur Idylle, zum anderen die Entgrenzung ...