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Nation: | Deutschland |
von Thomas Beckermann und Michael Töteberg
Stand: 15.09.2017
Herbert Achternbusch war ein Einzelgänger, der keiner literarischen oder politischen Gruppe zugehörte, und umstritten von Anfang an; nach zahlreichen Büchern und Filmen rückte seine Person etwas ins öffentliche Interesse, seine Werke aber werden zu wenig gekauft (und gelesen). Seine ersten Veröffentlichungen erschienen fast unbemerkt, aber die wenigen, die auf ihn aufmerksam wurden, gaben exemplarische Urteile ab: „Hier versucht jemand das Schlichteste und letztlich Unmögliche: sich selbst, seine Erfahrungen unmittelbar zu Papier zu bringen, ohne den Umweg über den schönen Schwindel von erfundenen Geschichten oder mit dem strengeren Schwindel der Selbstreflektion.“ (Reinhard Baumgart in „Der Spiegel“) – „Das Ganze ist ein aufgeblähtes Nichts… Unverfrorener hat sich wohl selten ein Pfuscher zum Schriftsteller aufgeworfen.“ (R. Grimm in „Hessischer Rundfunk“). 1977 bekam Achternbusch den Petrarca-Preis zugesprochen, er fuhr nach Tusculum, wo er, als er merkte, dass andere ihr Spiel mit ihm trieben, zornig und publikumswirksam den 20000-DM-Scheck verbrannte.
Was seine Literatur so anstößig macht, dass die Auflagen seiner Bücher bis zu „Der Tag wird kommen“ sehr klein blieben, ist sein radikaler Versuch, mit ästhetischen Mitteln alle Hilfe und ...