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Nation: | Deutschland |
von Volker Hammerschmidt (E), Andreas Oettel (E), Hans-Michael Bock (B), Axel Ruckaberle (E und B)
Stand: 15.09.2013
Wenn eine Autorin der DDR Jean Paul als den Schriftsteller bezeichnete dessen Bücher sie immer wieder lese, dann durfte man gespannt sein, ob und wie sich das in ihren eigenen Texten niederschlug. Am augenfälligsten geschieht das in Schützʼ Werken in Form des Zitats. Schwieriger schon ist der Nachweis von Anlehnungen an die Erzählweise: Liebe zum Detail, breite Fabulierlust, Spiel mit mehreren Möglichkeiten, Einbeziehung des Lesers in den Reflexionsprozess des Schriftstellers, der so die Grenzen der durch Sprache abbildbaren Wirklichkeit verdeutlicht. Dies mögen Indizien sein, doch zweifelsfreie ‚Genealogie‘ lässt sich so nicht betreiben.
Ausschlaggebend dürfte ein dritter Aspekt sein: das Sujet. Jean Paul dokumentierte das Leben der kleinen Leute seiner Zeit, indem er in diesem Milieu seiner eigenen Herkunft die Handlung seiner Romane ansiedelt. In dieser Arbeitsweise begegnen sich beide Autoren.
Es gehört nicht viel Phantasie dazu, den schlesischen Geburtsort von Helga Schütz mit jenem Probstein in Verbindung zu bringen, in dem der erste Erzählband „Vorgeschichten oder Schöne Gegend Probstein“ (1970) spielt. Im Mittelpunkt der episodenhaft erzählten Geschichten steht Jette, die ...