Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Deutschland |
von Michael Töteberg
Stand: 01.03.2011
Die Karriere des Dramatikers Harald Mueller weist bemerkenswerte Höhen und Tiefen auf. Ende der 1960er Jahre, in einer Umbruchsituation des deutschen Theaters, wurde er als große Hoffnung gehandelt. 1970 kamen seine beiden ersten Stücke an den Münchner Kammerspielen zur Uraufführung, doch glückte ihm nicht der Durchbruch (dies gelang Kroetz ein paar Monate später am gleichen Theater mit den Einaktern „Heimarbeit“ und „Hartnäckig“). Obwohl sich Regisseure wie Claus Peymann und Ernst Wendt seiner Theatertexte annahmen, namhafte Kritiker – hier ist vor allem Benjamin Henrichs zu nennen – sich für ihn einsetzten, blieb Mueller der Erfolg auf der Bühne versagt. Ratlos konstatierte die Kritik, dass weder radikal stilisierte noch textgetreu realistische Inszenierungen zu überzeugen vermochten. „Auffallend gut geschriebene, auffallend schwer spielbare Stücke“, so das Urteil Reinhard Baumgarts, und bald wandten sich die ersten Bühnen wieder anderen Autoren und dankbareren Aufgaben zu. Ein Jahrzehnt lang fanden Mueller-Uraufführungen nur noch an mittleren Stadttheatern oder auch Provinzbühnen statt. Mueller wurde ein Autor für Auftragsarbeiten, der Stücke zu aktuellen oder lokalen Themen ablieferte, einen historischen Stoff fürs Dortmunder Stadt-Jubiläum bearbeitete oder dem Esslinger ...