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Nation: | Deutschland |
von Jürgen Lodemann
Stand: 01.06.2006
Hannsferdinand Döbler debütierte 1955 mit einem nur 122 Seiten umfassenden „Roman“, eigentlich einem federleichten Feuilleton. „Ein Achtel Salz“ heißt im Untertitel „Roman einer jungen Ehe“. Die frühen fünfziger Jahre der BRD erscheinen hier nahezu problemlos, auch dort, wo es um Armut und Krankheit geht, herrschen freundliche Ironie und sonniger Optimismus. Döblers Erstling war ein Verkaufserfolg.
In der notorischen Zuversicht der jungen Eheleute – offenkundig einer Perspektive der frühen Bundesrepublik – fallen jedoch Irritationen auf, etwa in einer Formulierung wie: „Als ich vor Jahren mitten im Winter in einem Erdloch hauste und tagsüber nur ungern den Kopf hinausstreckte, weil es schoß, bekam ich einen Brief von ihr, darin stand: Achte auf Deine Gesundheit, mein Sohn.“ Schon im Erstling dominieren – wie in fast allen Romanen Döblers – deutlich autobiografische Züge. In „Ein ...