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Nation: | Österreich |
von Peter Staengle
Das seit Mitte der zwanziger Jahre entstandene dichterische Werk H.G. Adlers, der sich charakterisiert hat als „deutscher Schriftsteller jüdischer Nation, der aus der Tschechoslowakei kommt, dem österreichischen Kulturkreis angehört und loyaler britischer Staatsbürgerschaft ist“ (Interview mit Friedrich Danielis, 1982), hat den hiesigen Literaturbetrieb verspätet, mit kaum spürbarer Resonanz beim Publikum, vor allem aber nicht in repräsentativem Umfang erreicht. Fast die gesamte Produktion aus der Zeit vor Adlers Emigration 1947 nach England, darunter besonders ein Korpus mehrerer großangelegter Gedichtzyklen, ist unpubliziert; und: Die Prosa und Lyrik aus dem Londoner Exil, parallel entstanden zu einem vielschichtigen historischen, soziologischen, philosophischen und theologischen Werk, ist, sofern überhaupt auf dem Buchmarkt, im wesentlichen nur ein knappes Jahrzehnt seit Mitte der sechziger Jahre dort präsent gewesen und hat ihn nicht durchgesetzt. „Ich bin noch heute ungefähr eine terra incognita auf dem Felde der deutschen Literatur“, mußte Adler 1980 in einem Interview mit Alfred Joachim Fischer (gedruckt in „Zu Hause im Exil“, künftig zitiert als: Interview Fischer 1980) erklären und mit Blick auf die risikoscheue Ablehnung, die er bei Verlagen erfahren hat, hinzufügen: „Die wichtigsten ...