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Nation: | Deutschland |
von Wend Kässens und Michael Töteberg
Stand: 01.06.2009
„Humorist des Monströsen, das im Gewöhnlichen zum Vorschein kommt“ nannte Hans Magnus Enzensberger Gisela Elsner, als er in der Anthologie „Vorzeichen I“ (1962) Bruchstücke aus einem noch unfertigen Manuskript „Die Lücke“ vorstellte. Später, als das Buch unter dem Titel „Die Riesenzwerge“ erschien, sprach man von „eiskaltem Haß“, von „Anti-Affekt“ und „Ekel vor der Gesellschaft“. Bei der Verleihung des Prix Formentor 1964 an Gisela Elsner für ihren „Beitrag“ – so der Untertitel – unterstellte man den Preisrichtern, weibliche Reize, nicht literarische Qualitäten hätten den Ausschlag gegeben. Fortan tauchte im Feuilleton immer wieder das Bild von der „schreibenden Kleopatra“ auf – so leistete die Literaturkritik ihren speziellen Beitrag an Spießigkeit und Frauenfeindlichkeit. Was steht nun wirklich in dem Aufsehen erregenden Buch?