Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Volker Hammerschmidt und Klaus Müller
„Natürlich wird das kein Meisterwerk werden, wovon man als Anfänger zu träumen pflegt, aber so gut ich eben kann.“ Dieser naiv anmutende Satz Gerti Tetzners aus einem Brief an Christa Wolf zeigt die Offenheit und kritische Selbsteinschätzung, mit der sich die junge DDR-Autorin hilfesuchend an ihre bekannte Kollegin wendet. Und Christa Wolf ist interessiert, antwortet, gibt Rat. So ist die Entstehungsgeschichte des Romanerstlings „Karen W.“ eng verknüpft mit Christa Wolfs berühmter Erzählung „Nachdenken über Christa T.“.
Interessante Parallelen ergeben sich aber nicht nur aus der gleichzeitigen Entwicklung beider Romane, sondern auch aus der verblüffend ähnlichen Problematik: dem Verhältnis von gesellschaftlicher Determiniertheit und eigener, menschlicher Zielsetzung, von geschichtlicher Situation und individueller Entwicklung.