Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Michael Töteberg
Stand: 15.05.2019
„Ich bin unterwegs zu den Geschichten. Zu den? Zu der, der einen, die – da unerledigt geblieben, auf die oder andere Weise immer wieder geschrieben werden muß.“ Der Erzähler folgt einer fremden Frau im roten Mantel, die ihn an eine andere erinnert, es ist eine „Gespenstergeschichte“, aber dann folgt er ihr doch nicht ins Haus, schaut nicht einmal auf den Namen am Briefkasten. Es bleibt eine fragmentarische Geschichte „aus dem blauen Notizbuch“. Seit vielen Jahrzehnten, seit seinen ersten Publikationen Mitte der 1960er Jahre ist der Schriftsteller Gert Loschütz unterwegs zu den Geschichten, mit unterschiedlicher Fortune in den verschiedensten literarischen Gattungen, doch nur in großen Abständen hat er Bücher vorgelegt, die ihm kurzfristig immer wieder Beachtung und Anerkennung in der literarischen Öffentlichkeit brachten, aber nicht zu einem wirklichen Durchbruch führten. „Gert Loschütz sind noch ganz andere Kräfte zuzutrauen“, verhieß sein Schriftsteller-Kollege Hermann Burger nach Erscheinen der Novelle „Eine wahnsinnige Liebe“ (1984). Derart im Feuilleton genährte Erwartungen erfüllte er nicht: Erneut vergingen Jahre bis der nächste Roman erschien. Abseits vom Literaturbetrieb schrieb Loschütz kontinuierlich seine Geschichte fort – in Gedichten, Theaterstücken, Erzählungen und ...