Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Gunther Nickel
Stand: 01.06.2010
In seiner Laudatio zur Verleihung des Georg-Büchner-Preises an Wolfgang Hilbig benannte und kritisierte Georg Klein drei Strategien, um das literarisch „Rare gemütlich, um es, eingekleidet in Lob, gemein zu machen“. Diese Strategien erschienen ihm als „dreifache Lassoschlinge“: „Die erste Schlinge bindet das literarische Werk an ein Thema. Die zweite Schlinge fesselt die Figur des Dichters an die Umstände des Autorenlebens. Und die dritte, die vorgeblich am meisten rühmende und daher besonders tückische, zieht das Werk in das Wachsfigurenkabinett der Literaturhistorie.“
Nun kommt man nicht umhin, auch im literarischen Werk Georg Kleins auf Themen zu stoßen. Sein auffallendstes, wenngleich nicht ausschließliches Interesse gilt der deutschen Geschichte. Autobiografische Reminiszenzen lassen sich ebenfalls ausmachen, zum Beispiel in der Erzählung „Der gute Ray“, die 2002 in dem Band „Von den Deutschen“ erschien; sie ist (nicht nur, aber auch) eine subtile Hommage auf den – wie Klein – im Augsburgischen geborenen Schlagersänger Gerhard Höllerich alias Roy Black. Literaturhistorische Bezüge zeigen sich auch allenthalben: sei es, dass Klein dem Erzählband „Von den Deutschen“ ein Motto von Jean Paul vorangestellt hat, sei es, dass seine ersten vier Romane ...