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Wissen, das zählt.


KLG

Finn-Ole Heinrich

Geburtstag: 13. September 1982
Nation: Deutschland

von Anna Echterhölter



Finn-Ole Heinrich - Essay

Stand: 01.02.2012

Schach der scheinbar heilen Welt, das bietet Finn-Ole Heinrichs Prosa in rauen, leichten und gezielten Sätzen. Seine Charaktere sehen sich mit dem versehrten oder entgleisenden Leben konfrontiert, das direkt nebenan durch die Normalität der Vorstädte ragt. Angesichts von Behinderungen, tödlichen Krankheiten oder Alkoholismus wird in diesen Erzählwelten nicht lange gefackelt, lamentiert oder melancholisch erwogen. Die Bühne gehört denen, die Dinge in Angriff nehmen und dabei von Heinrichs jungen Ich-Erzählern intensiv durchmustert werden. Heinrich verfügt über einen glasklaren Zugriff auf seine Stoffe. Dies bekommt der Sprache und den Spannungsbögen ausgezeichnet. Das Figurenensemble und die Bauschemata seiner Prosa hingegen wirken zuweilen etwas zu entschieden – sie geraten überzeichnet oder plakativ. Dennoch überzeugt Heinrich sowohl in seinen beiden Erzählbänden „die taschen voll wasser“ (2005) und „Gestern war auch schon ein Tag“ (2009) als auch in dem Roman „Räuberhände“ (2007) immer wieder durch die ihm eigene Technik der literarischen Nahaufnahme.

Marta etwa verkörpert in der gleichnamigen Erzählung (in: „Gestern war auch schon ein Tag“) den Typus der reichen Feier- und Drogensüchtigen. Sie ist vom Tod gezeichnet und liest – mitten im freien Fall – einen ...

Der Artikel über Finn-Ole Heinrich ist nur einer von derzeit mehr als 700 Artikeln über Leben und Werk herausragender deutschsprachiger Autoren im „KLG – Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“. Das KLG bietet neben Biogrammen und ausführlichen Essays über Werk und Wirkung auch jeweils ein Werkverzeichnis und eine Bibliographie der Sekundärliteratur.
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