Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Karin E. Yeşilada
Stand: 01.06.2010
„Zur Schönheit gehört Fight, und zum Fight gehört Schönheit“. Feridun Zaimoğlu ist unbestritten der bekannteste deutsch-türkische Autor; er ist streitbar und sein Werk ist nicht unumstritten. Für einige ist er „der einzige politische Autor deutscher Sprache“ (Jamal Tuschick). Bereits sein erstes Buch „Kanak Sprak“ begründete seinen Erfolg und machte ihn außerordentlich populär. Ein Jahrzehnt nach dem furiosen Debüt gab sich der angry young man gereift, bekannte sich aber noch immer zu seiner „Wut über die deutschen Zustände“. Daraus spricht die Erfahrung des Schriftstellers ‚mit Migrationshintergrund‘, der sich über die feine Diskriminierung, die sich hinter dem Attribut verbirgt, durchaus im Klaren ist und sie für sein Schreiben zu nutzen weiß. Provokation gehört zum Konzept Zaimoğlus, dessen Auftreten zurückhaltend, dessen literarische Botschaften und Stilmittel jedoch markant sind. Innerhalb kurzer Zeit wurde er zum enfant terrible des Literaturbetriebs und lenkte wie kein Zweiter das Augenmerk sowohl auf die türkische Minderheit in Deutschland, als deren Sprachrohr er zwischenzeitlich galt, wie auch auf sich selbst. Als 2006 ein Plagiatsvorwurf um seinen als Hauptwerk gefeierten Roman „Leyla“ abermals Wogen im Feuilleton schlug, ging es neben dem literarischen ...