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Nation: | Deutschland |
von Norbert Schachtsiek-Freitag
Stand: 01.06.1997
In seinem autobiografischen Buch „Kapitulation. Aufgang einer Krankheit“ (1977) hat Ernst Herhaus die Umstände beschrieben, in denen ihm der Einfall zu seiner ersten größeren literarischen Arbeit, dem Roman „Die homburgische Hochzeit“ (1967), gekommen ist. Diese Selbstauskunft ist nicht nur für die Faktografie über die Entstehungsbedingungen von Herhaus‘ Schreiben interessant, sondern sie ist auch aufschlussreich für das aus den Grundeinfällen entwickelte assoziative Schreibprinzip des Autors, der sich zwar schon als Schuljunge zum Schriftsteller berufen fühlte, aber erst nach einem ziemlich chaotisch verlaufenen Leben als 35-Jähriger sein erstes Buch veröffentlichte.
Während des Wartens an einer Bushaltestelle „kam mir, von sehr weit draußen, eine Anmutung ins Bewußtsein und sie formte sich zu einer eigenartig hellen und warmen und schmerzdunklen Chiffre aus einem Artikel, einer Ländlichkeit und einem Abenteuer und hieß ,Die homburgische Hochzeit‘. (…) Ich dachte das wieder und immer wieder und es gefiel mir, denn ich merkte immer deutlicher, daß ich durchaus keine Vorstellung von dem hatte, was das sein mochte, eine solche homburgische Hochzeit: (…) Ich saß da bis in die Frühe des Morgens. Im Hellwerden kam ich ...