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Nation: | Österreich |
von Irene Heidelberger-Leonard und Axel Ruckaberle
Stand: 01.10.2011
Erich Wolfgang Skwara debütierte mit vier schmalen Lyrikbänden. “lotverschlossen” heißt der zweite Band von 1973: “auf korallen / im hintersten hirnraum / strandet das schiff // an den mast geschlagen / mitten durch sie // blutsträhnen / wickelt der Ozean / lotverschlossen”. Der Leser wird von Bild zu Bild getragen, in einer kargen, melodisch rhythmisierten Prosa ohne Satzzeichen, in Kleinschrift. Es sind Bilder des Todes, die sich aus dem Unbewussten an die Oberfläche retten, nur um der Gewalt ausgeliefert zu sein. “lotverschlossen” bleiben auch Skwaras andere poetische Äußerungen, das heißt, der Ratio nicht zugänglich. Bewusst kultiviert der kaum 25-Jährige das Geheimnisvolle; Verifizierbares gilt ihm als Verflachung. Nur die Wirklichkeit des Traumes sei gültig. Dem Ja der Umwelt schleudert das poetische Ich sein Nein entgegen; die eigene Marginalität ist nur erträglich, wenn sie in der Kunst produktiv wird: “glückab / in die syntax / wo geburt sich vollzieht”. Das Titelgedicht der Sammlung “blindheit schwester” (1975) ist dem Tod gewidmet; die letzte Zeile verkündet einen ersten Bruch, den ewig neuen Anfang: INCIPIT VITA NOVA. Danach veröffentlichte Skwara zwölf ...