Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Österreich |
von Helga Schreckenberger
Stand: 01.06.2006
Dorothea Zeemann ist in vieler Hinsicht untrennbar mit der österreichischen Literaturszene verbunden: als Schriftstellerin, als fundierte, hellsichtige Kritikerin und als Mentorin und Fördererin junger Schriftsteller, zu denen schon in den fünfziger Jahren die Mitglieder der Wiener Gruppe Friedrich Achleitner, Konrad Bayer und Gerhard Rühm zählten. Zeemanns schriftstellerisches Werk basiert zum großen Teil auf eigenem Erleben, wobei die schonungslose Offenheit, mit der sie Intimstes thematisierte, nicht nur auf Wohlwollen stieß. Das Kernstück von Zeemanns literarischem Werk bilden ihre Lebenserinnerungen, die die Schriftstellerin als wachsame und scharfblickende Beobachterin ihrer Zeit auszeichnen.
Dorothea Zeemann begann schon in den frühen Kriegsjahren zu schreiben. Ihre ersten Veröffentlichungen, die sie später sehr kritisch beurteilte, fanden jedoch wenig Beachtung. Den Anfang machte das 1941 erschienene Jugendbuch „Signal aus den Bergen“. Mit ihrer Verherrlichung der Bergwelt, des uralten deutschen Brauchtums, der Freundschaft unter Männern, ihrer Bewunderung des „Gesunden und Kräftigen“ trägt die Erzählung von der Freundschaft zweier ungleicher Jungen deutliche Spuren des Zeitgeistes.
Zeemanns zweite Publikation „Ottilie. Ein Schicksal um Goethe“ (1949) geht nach Angaben der Autorin auf den Einfluß Egon Friedells zurück, der sie auf das ...