Geburtstag: | |
Nation: | Rumänien |
von Andrea-Dana Langenfeld
Stand: 01.04.2013
Catalin Dorian Florescus Romane sind vorwiegend im rumänischen Arbeitermilieu sowie in der dortigen bäuerlichen Landschaft und ihrer Mentalität beheimatet. Die Romanfiguren leben entweder noch oder wieder dort, oder sie kehren auf der Suche nach einer Identität – schicksalhaft aus der Perspektive des westeuropäischen Emigranten – dorthin zurück. Beeinflusst ist Florescu außer vom klassischen Film Federico Fellinis, der seine ausdrucksstarken Bilder motiviert, von der portugiesischen Literatur. Als Vorbild nennt er dabei insbesondere Fernando Pessoa, der im portugiesischen Stil des Saudosismus die Sehnsucht nach einem verloren gegangenen Paradies melancholisch-schwermütig beschreibt – eine Grundstimmung, die alle Romane Florescus bestimmt. Auch der Magische Realismus Lateinamerikas prägt Florescus Romane, die über weite Strecken einen realistischen Anschein erwecken. Im deutschsprachigen Raum wird Florescu jedoch vor allem vor seinem Migrationshintergrund rezipiert und der interkulturellen Literatur zugerechnet. Vor diesem Hintergrund lässt sich ein Schwerpunkt in der Darstellung einer Migrationsindustrie ausmachen, die Hoffnung und Illusionen der Benachteiligten ausbeutet. Von innen heraus beschreibt Florescu detailliert die Folgen, die ein jahrzehntelang andauerndes Unrechtsregime im Menschen hinterlässt. Die Globalisierung weiß dies auszunutzen, die Verlierer einer westlichen Traumfabrik zeichnet Florescu nuanciert in ihrem ...