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Nation: | Japan |
von Elena Giannoulis
Stand: 15.05.2022
Die Schriftstellerin und Essayistin Ogawa Yōko gehört zu den bekanntesten japanischen Gegenwartsautorinnen. Ihr literarisches Werk umfasst bisher über 35 Romane und zahlreiche Erzählungen, welche u. a. ins Englische, Französische, Deutsche, Chinesische, Koreanische, Italienische, Griechische und Spanische übertragen wurden. Von Beginn ihrer Karriere bis 2022 wurde sie mit über zehn wichtigen japanischen Literaturpreisen ausgezeichnet. Darüber hinaus wirkt sie auch als Jurymitglied zur Vergabe des Akutagawa-, des Dazai-Osamu- oder des Yomiuri-Literaturpreises mit. Viele von Ogawas Werken sind in Japan zu Bestsellern geworden, und die japanische Literaturkritik bewertet ihre Texte in überregionalen Tageszeitungen wie „Asahi Shinbun“ oder „Yomiuri Shinbun“ fast ausschließlich als stilistisch sowie inhaltlich qualitativ herausragend. Auch die japanische Literaturwissenschaft beginnt seit etwa 2000, sich mit Ogawas Literatur auseinanderzusetzen, wobei sie vor allem versucht, die von Ogawa geschaffene, dem Alltag entrückte, mysteriöse und unheimliche Welt und die sich darin bewegenden Figuren mit ihren oftmals pathologischen Gemütszuständen zu erschließen. In Europa wurde Ogawa zuerst in Frankreich wahrgenommen, wo seit 1995 über zwanzig ihrer Werke übersetzt worden sind. In deutscher Sprache liegen zahlreiche Titel (Romane und Kurzgeschichtensammlungen) vor. Ogawas Werke fanden im deutschsprachigen Raum große Beachtung ...