Geburtstag: | |
Nation: | Volksrepublik China |
von Huang Weiping
Stand: 01.10.2003
Als Mo Yan Anfang der achtziger Jahre mit seiner literarischen Arbeit begann – zunächst schrieb er kurze Erzählungen –, stand dies unter keinem guten Stern: Der Autor verschickte seine Manuskripte an die verschiedensten chinesischen Literaturzeitschriften, erhielt aber nur Ablehnungen. Als es ihm endlich gelang, eine erste Erzählung zu veröffentlichen („Chunyü xiaoxiao“, Es rieselt der Frühlingsregen, Buchausgabe in: „Touming de hong luobo“, Durchsichtiger roter Rettich, 1986), nahm die Öffentlichkeit kaum davon Notiz, obwohl die Bedingungen für Literaten zu dieser Zeit geradezu paradiesisch waren: Nach den langen Jahren der Kulturrevolution war die Literaturszene geradezu ausgetrocknet und die Kritiker rissen sich um jede Veröffentlichung, die sie besprechen konnten.
Erst mit der Erzählung „Touming de hong luobo“ kam für Mo Yan der Durchbruch. Damals studierte er an der Lu-Xun-Militärakademie für Kunst und Literatur. Der Autor beschrieb seine ungebremste Schreibwut zu dieser Zeit später sarkastisch als eine Art „geistigen Durchfall“. Die in kurzer Abfolge veröffentlichten Erzählungen und Novellen dieser ersten Erzählperiode sind in dem Band „Touming de hong luobo“ zusammengefasst. Er belegt, dass das Landleben mit seinen tief in der Historie verwurzelten Mythen und magischen Bräuchen ...