Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Polen |
von Barbara Schaefer
Stand: 01.03.2004
Włodzimierz Odojewski zählt zu den bedeutendsten polnischen Autoren der Gegenwart. Sein umfangreiches Werk umfasst neben Romanen, Erzählungen, Hörspielen, Theaterstücken und Gedichten auch Essays, Feuilletons und Literaturkritiken – sein publizistisches Schaffen hat das literarische fast von Anfang an begleitet. Bekannt wurde Odojewski jedoch vor allem als Autor seines polnisch-ukrainischen Erzählzyklus, auch Podolienzyklus genannt. Er besteht aus den Romanen „Adieu an die Geborgenheit“ (1964), „Katharina oder Alles verwehen wird der Schnee“ (1973), dem Erzählband „Zmierzch świata“ (Weltdämmerung, 1962), einigen Erzählungen u.a. in dem Band „Kwarantanna“ (Quarantäne, 1960) sowie dem Prosafragment „Odejść, zapomnieć, żyć …“ (Fortgehen, vergessen, leben …), das 1980 in der Zeitschrift „Kultura“ in Paris erschien.
Ein Themenkomplex, der Odojewskis Schaffen vor allem beherrscht, ist der Zweite Weltkrieg mit seinen Folgen, insbesondere seine Auswirkungen auf die ehemaligen polnischen Ostgebiete, die Morde von Katyn und die Deportationen Tausender von Polen in sowjetische Lager. Włodzimierz Odojewski hatte es gewagt, diese Themen schon zu einer Zeit anzusprechen, als sie in Polen noch mit einem Tabu belegt waren und aus dem kollektiven Gedächtnis getilgt werden sollten. „Mein Ziel ist es, in meinen Erzählungen ...