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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Ralf Caspary
William S.Burroughs zählt zu den originellsten, aber auch umstrittensten Avantgardisten der amerikanischen Literaturszene. Die Reaktionen auf sein Werk und seine Person sind äußerst gegensätzlich und reichen von schroffer Ablehnung bis zu enthusiastischer Zustimmung. Manche Kritiker halten Burroughs für einen stilistisch wenig überzeugenden Autor, der den Leser lediglich zur geistigen Mittäterschaft an seinen sadomasochistischen und pornographischen Gewaltphantasien animiere und dadurch seinem Destruktivismus fröne. George P. Eliot zum Beispiel kommentierte kurz und bündig: “Reine Zerstörungswut. Totaler Nihilismus“. Und Saul Bellow schrieb ebenso lakonisch: “Eine einzige Ungeheuerlichkeit“. Andere Kritiker stilisierten Burroughs zur Kultfigur der Hippie- und Beatgeneration, zum Sprachrohr der subkulturellen Bewegung, und bezeichneten ihn als “Hieronymus Bosch der New Yorker U-Bahn“ (Nina Sutton), als “poeta laureatus“ der Bewußtseinserweiterung (Leslie Fiedler) oder gar als einen der größten “Satiriker“ Amerikas (Jack Kerouac). Sachlichere Auseinandersetzungen mit diesem Autor finden erst seit den frühen achtziger Jahren vorwiegend in Deutschland, Frankreich und Amerika statt, wobei der Akzent auf Interpretationen liegt, die in Burroughs frühen experimentellen Romanen “The Naked Lunch“ (1959) und “The Soft Machine“ ...