Geburtstag: | |
Nation: | Großbritannien |
von Gunnar F. Fritzsche
Stand: 15.05.2016
Das Bild von Will Self als in die Jahre gekommener Künstler oszilliert zwischen dem eines unermüdlichen enfant terrible und dem eines Hans-Dampf-in-allen-Gassen. Der Name scheint Programm zu sein, will self, werde (es) selbst (tun). Self hat für die wichtigsten englischen Zeitungen („Observer“/„Guardian“; „Times“; „Independent“), aber auch in Architekturzeitschriften wie „Building Design“ geschrieben. Nach dem herben Rückschlag vom April 1997 ist es ihm gelungen, sich wie ein Phönix aus der Asche erneut als „one of todayʼs most intelligent and acerbic writers“ (so die Verlagswerbung für „Sore Sites“, Schlimme Gegenden, 2000) in der britischen Öffentlichkeit zu etablieren, mit viel beachteten Romanen, einer Fülle von journalistischen Arbeiten und Einleitungen zu Büchern – von Lewis Carrolls „Aliceʼs Adventures in Wonderland“ („Alice im Wunderland“, 1865) bis zu Ėvgenij Zamjatins „My“ („Wir“, 1924). Diese Masse von „journalism and occasional writings“ – von ihm selbst in der Einleitung zu „Feeding Frenzy“ (Dem Affen Zucker geben, 2001) eine „hypertrophy of verbiage“ genannt – wird in regelmäßigen Abständen in Buchform gesammelt; zuletzt in „Psycho Too“ (Psycho Zwei, 2011). Fast jedes Jahr erscheint ein neues Opus, die früheren ...