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Nation: | Russland |
von Klaus-Peter Walter
Vladimir Maksimovs weitgehend autobiographisches Frühwerk verarbeitet Erlebnisse und Begegnungen aus der Jugendzeit, in der er als Herumtreiber und Frühkrimineller und als Gelegenheitsarbeiter auf Kolchosen ganz Rußland kennenlernte. Damit ist Maksimovs persönliches und literarisches Schicksal eng verwandt mit dem Maksim Gor'kijs und anderer Vagabunden der russischen Literatur, wie zum Beispiel dem des russischsprachigen jüdischen Erzählers und Dramatikers Aleksej Svirskij (1865–1942) und des früheren Eisenbahnräubers Michail Djomin (eigentlich Michail Trifonov, 1926–1984), die er beide im Roman “Abschied von Nirgendwo” (Buchausgabe 1973) erwähnt. Wohl nicht zufällig läßt Maksimov darin Svirskijs “Istorija mojej žizni” (Geschichte meines Lebens, 1912) seinem autobiographischen alter ego Vlad Samsonov in die Hände fallen: “Gerade dieses Buch war es, das die entscheidende Rolle in seinem (d.h. Vlad Samsonovs) Leben spielen sollte”; und in seinem Roman “Die Tätowierten” (dt. 1973, russisch erst 1978) beschreibt Djomin als Leidens- und Schicksalsgenosse Maksimovs seinen Weg durch sowjetische Gefängnisse zur Literatur.
Im Mittelpunkt von Maksimovs frühen Texten steht meist eine Figur, die trotz unterschiedlicher Namen wie Sergej Carev oder Vlad Samsonov unschwer als autobiographische Chiffre des Autors erkennbar ist (sam = russ. “selbst”, ...