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Nation: | Russland |
von Norbert Franz
Stand: 01.04.1986
Es ist bezeichnend für das Werk Vladimir A. Solouchins, daß der Autor, Parteimitglied seit 1952, sich nicht nur in der Sowjetunion, sondern seit Mitte der sechziger Jahre auch in der russischen Emigration großer Beliebtheit erfreute, während die westliche Slavistik sein Schaffen nur in übergreifenden Darstellungen, Vorworten, Lexikoneinträgen und ähnlichem gewürdigt hat. Dies hängt wohl vor allem damit zusammen, daß Solouchin ein ausgesprochen russischer Autor ist, der in seinen Themen und Darbietungsweisen der russischen nationalen Tradition sehr eng verbunden ist. Sein ‚Konservativismus‚, den es noch genauer zu definieren gilt, hat ihn zudem weitestgehend vor Konflikten mit der politischen Führung bewahrt, so daß er kaum ins Rampenlicht der westlichen Öffentlichkeit geraten ist.
Solouchin begann seine schriftstellerische Laufbahn als Lyriker. Schon als Sechzehnjähriger veröffentlichte er 1940 ein erstes Gedicht mit dem Titel „Geroj„ (Held) in „Prizyv„, der Provinzzeitung des heimatlichen Gebietes um Vladimir, aber erst nach dem Besuch des Moskauer Gorʼkij-Institutes für Literatur (1946–1951) kam 1953 sein erster Gedichtband „Doždʼ v stepi„ (Regen in der Steppe) heraus, in dem Gedichte aus der Zeit um 1950 gesammelt sind. Dieser wie ...