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Nation: | Estland |
von Cornelius Hasselblatt
Viivi Luik begann als Dreijährige Lesen zu lernen und verfasste bereits als Erstklässlerin Gedichte. 1960 beteiligte sie sich an Schreibwettbewerben, die von verschiedenen Jugend- und Provinzzeitschriften und -zeitungen veranstaltet wurden. Die angehende Dichterin nahm sich vor, jeden Tag zu schreiben, und füllte ein Heft nach dem anderen: “Es gab zwei Möglichkeiten, entweder werde ich eine kleine Graphomanin oder eine Schriftstellerin. Ich war 14 und spürte, dass die beiden nächsten Jahre die entscheidenden sein würden.” (zitiert nach Kiin 1980) Zwei Jahre später erfolgte ihr Debüt, als eine Zeitung in Viljandi (Südestland) ein Gedicht der 16-jährigen Schülerin abdruckte, 1963 folgten Veröffentlichungen in landesweiten Presseorganen. Anfang der sechziger Jahre geriet Luik auch in Kontakt mit literarischen Kreisen in Tartu, die unter anderem in geringer Auflage so genannte Schüleralmanache verbreiteten. Ein solches Verfahren war in der Sowjetunion durchaus üblich und keineswegs verboten, denn erst ab einer Auflage von 50 Exemplaren bedurften Publikationen der Genehmigung durch die Zensurbehörde.
1963 wurde in diesem Rahmen eine kleine Gedichtsammlung von Viivi Luik in einer Auflage von 15 Exemplaren, versehen mit Tuschzeichnungen der Autorin und einem Vorwort der Dichterin Milvi Seping (geb. ...