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Nation: | Russland, Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Elsbeth Wolffheim und Sabine Reese-Blumentrath
Stand: 01.04.1987
Sein Debüt gab Aksënov mit Erzählungen in der Zeitschrift „Junost“, deren Redaktionsmitglied er später wurde. Eine seiner ersten bekannt gewordenen Geschichten aber ist „Auf halben Weg zum Mond“ (1962); sie beschreibt die platonische Liebe eines in Sachalin tätigen Mannes zu einer Stewardess, derzuliebe er ein dutzendmal von Sachalin nach Moskau und zurück fliegt. Die schlichte Handlung ist realistisch erzählt, wobei jedoch einige eindrucksvolle innere Monologe verraten, daß der Autor sich vom herkömmlichen sowjetrussischen Erzählstil zu befreien sucht. Auch andere frühe Erzählungen, z. B. „Papa, lies vor“ oder „Katapultieren“ verzichten auf einen sensationellen Plot; vielmehr werden unscheinbare Begebenheiten zu einer Reihe impressiver Stimmungsbilder lose aneinandergehängt und geben dabei doch – wie die Erzählungen Čechovs – bestimmte psychologische Grundmuster preis. Nur eine dieser frühen Erzählungen, „Anderthalb Arztstellen“, bildet eine Ausnahme: Im Gefolge der von Chruščëv dekretierten Abschaffung des Personenkults wird hier von einer in einem abgelegenen Dorf im Nordwesten Rußlands praktizierenden Ärztin erzählt, die eines Tages einen prominenten Patienten behandeln muß. Sein hoher Status schüchtert sie aber keineswegs ein. Auf Vorhaltungen ...