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Nation: | Trinidad und Tobago, Großbritannien |
von Karin Graf und Karl Unger
Stand: 01.03.2002
Die Biografie des Vidiadhar Surajprasad Naipaul kündet nicht nur vom untergegangenen Glanz des britischen Empire, sondern steckt a priori die Breite seines literarischen Schaffens ab und bietet einen wesentlichen Schlüssel für sein Werk.
Geboren wurde er 1932 auf der Karibikinsel Trinidad, wo er auch aufwuchs, die er aber mit 18 Jahren verließ, um in England Englische Literatur zu studieren. In Oxford erlernte er nicht nur eine geschliffene Sprache, sondern auch jenen weltläufigen Skeptizismus, der ihn die Religionen und das Anderssein in Bildung, Rasse, Sexualität ebenso kühl tolerieren wie aus Distanz betrachten und beurteilen lässt.
Nach Oxford kam Naipaul bereits mit dem Vorsatz, Schriftsteller zu werden, doch dauerte es noch sechs Jahre, bis sein erster Roman „Der mystische Masseur“ (1957) erschien. Danach entstanden in kurzer Folge die Bücher „Wahlkampf auf karibisch“ (1958), „Blaue Karren im Calypsoland“ (1959), „Ein Haus für Mr. Biswas“ (1961) und dann „Guerillas“ (1975), alle im karibischen Raum angesiedelt. Bereits hier wird jedoch deutlich, dass sich Naipaul nicht als Dichter der sogenannten Dritten Welt oder gar der Karibik versteht, obwohl ...