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Nation: | Schweden |
von Detlef Brennecke und Elisabeth Kolb
Stand: 01.06.2012
Wer bei der Annäherung an das Werk und die Person des schwedischen Lyrikers und Übersetzers Tomas Tranströmer nach Wegmarken sucht, der findet sie weit über Raum und Zeit verstreut.
Im Herbst des Jahres 1968 war sein „Metaphernsystem“ auf einer Tagung des Literarischen Colloquiums Berlin besprochen worden. 1974 erschien sein Name unvermittelt neben dem von Cesław Miłosz und Emily Dickinson in einem Gedicht der Amerikanerin Jean Valentine. Und am 21.Juni 1981 nahm er in Vicenza den Petrarca-Preis des deutschen Verlegers Hubert Burda entgegen. Die Laudatio hielt damals Lars Gustafsson, der Freund und Nachbar aus Västerås, der schon seit Langem zu den sensibelsten Interpreten des Autors gehörte.
In einem Brief hatte Gustafsson einmal geschrieben: „Der Dichter steht sehr deutlich vor mir, wenn ich seine neuen Gedichte lese, anspruchslos, liebenswürdig, intelligent. Tomas, Anfang der sechziger Jahre über die Sumpfwiesen bei Roxtuna wandernd, auf der Suche nach einer besonderen Art des delikaten Tintenpilzes, die nur dort wächst und zu der man keinen Alkohol trinken darf. Tomas, schmal, mager und konzentriert Rachmaninow spielend, daß es in der ganzen Wohnung widerhallt, ...