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Nation: | Japan |
von Irmela Hijiya-Kirschnereit
Stand: 15.09.2016
Kōno Taeko begann ihre Laufbahn als Schriftstellerin recht spät, und lange galt sie als „schwierige“ Autorin, die zwar bei der Kritik, erst zögerlich aber bei einer breiteren Leserschaft Beachtung und Anerkennung fand. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gehört Kōno jedoch zu den etabliertesten und anerkanntesten Literaten ihres Landes, ausgezeichnet mit den wichtigsten Preisen, Mitglied in den einflussreichsten Gremien und Preisjurys, mit Wohnsitz in New York und Tōkyō. Dies ist um so erstaunlicher, als sie erst im Alter von 59 Jahren ihre erste Auslandsreise unternommen hat. Überblickt man ihren Werdegang, hat man zudem den Eindruck, dass sie mit zunehmendem Alter und in dem Maße an Gesundheit und Vitalität gewann, in dem, seit den frühen sechziger Jahren, ihre Literatur sich durchzusetzen begann.
Den ersten Veröffentlichungen in der von dem Schriftsteller Niwa Fumio 1950 gegründeten Zeitschrift „Bungakusha“ (Der Literat) ab 1951, im tabellarischen Lebenslauf der Werkausgabe stets nur als shūsaku (Etüden) bezeichnet, folgten Fehlschläge, Krankheitsphasen und Schreibblockaden. Der Brotberuf in wechselnden Firmen, lange Genesungszeiten und der Schreibwunsch ließen sich schwer in Einklang bringen. Doch 1961 gelang mit der Erzählung „Knabenjagd“ (Buchausgabe 1962) ...