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Nation: | Frankreich |
von Renate Kroll
Stand: 01.08.1998
Wenn sie auch bis heute heftig umstritten ist, in Dutzenden von Monographien und Biographien, in Hunderten von Zeitungsartikeln, wissenschaftlichen Aufsätzen, Essays und Interviews kontrovers diskutiert wird, wenn auch ihre literarische Existenz, vor allem ihre Philosophie, immer wieder auf Jean-Paul Sartre, neuerdings auf Maurice Merleau-Ponty, bezogen wird, so ist doch eine ‚Geschichte der Frau‘ ohne Werk und Persönlichkeit der Simone de Beauvoir undenkbar. Auch die eifrigsten Kritiker können nicht bestreiten, daß sie zu jenen „Frauen (gehört), die die Welt veränderten“ (Norgard Kohlhagen). Allein ihrem persönlichen, schriftstellerischen und gesellschaftspolitischen Einfluß ist es zu verdanken, daß sich der Status der Frauen in dreißig Jahren grundlegender verändert hat als in Jahrhunderten zuvor. Seit Simone de Beauvoirs Essay über die Frau „Das andere Geschlecht“ (1949) bekannten sich immer weitere Kreise zum Feminismus, kämpften Frauen in allen Lebensbereichen für ihre Befreiung. Wenn mit dem Namen Sartre, dessen Lebensgefährtin Simone de Beauvoir war, eine Philosophie, ein literarisches Werk und politischer Einfluß verbunden werden, dann steht de Beauvoir vor allem für ein (Lebens-)Werk, das im Sinne einer littèrature engagèe als aktive Möglichkeit einer ...