Geburtstag: | |
Nation: | Iran |
von Bahman Nirumand
Stand: 01.10.2005
Schon als Kind habe er auf die Frage, was er später werden wolle, mit Entschiedenheit und ohne Zweifel geantwortet: Schriftsteller – so Mandanipur 2004 in einem Gespräch. In seiner Jugend habe er viel geschrieben, ohne jemals an eine Veröffentlichung zu denken. Doch als er genügend Erfahrung gesammelt und die Scheu überwunden hatte, legte er innerhalb von wenigen Jahren zahlreiche Prosawerke vor.
In Mandanipurs Erzählungen herrscht zumeist eine rätselhafte, verschwommene Atmosphäre. Der Leser spürt zwar genau, worum es geht, tappt aber trotzdem im Dunkeln. Die Zeitebenen vermischen sich, die Vergangenheit überholt die Zukunft, Tradition und Moderne prallen aufeinander und bilden eine undurchschaubare Welt, in der die Figuren umherirren und, getrieben von Angst und Einsamkeit, um ihr Leben kämpfen. Sie bewegen sich, unfähig zu einem normalen Dasein, an der Grenze zwischen Leben und Tod. Fast jede Erzählung führt den Leser in eine Ausnahmesituation. Es herrscht Chaos, die Ereignisse laufen jeder gängigen Logik zuwider. Dasselbe gilt für die Charaktere. Von einer Szene zur anderen kann sich die Sympathie, die eine Figur im Leser erzeugt, in Antipathie oder Abscheu verwandeln. Mut und Feigheit, Solidarität und Verrat, Lie...