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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Hugh Ridley und Clare O'Neill
Stand: 01.09.2002
Die Verleihung des Nobelpreises für Literatur 1976 an Saul Bellow bestätigte im Ansehen des Weltpublikums, was seit Jahren für die Fachkritik anerkanntes Faktum war: dass Bellow sich zum wichtigsten amerikanischen Autor der Nachkriegszeit entwickelt hatte. Der letzte Nobelpreisträger unter den amerikanischen Schriftstellern war John Steinbeck gewesen (1962), dessen Hauptwerke aber etwa eine Generation früher erschienen waren. Die Auszeichnung Bellows deutete also auf eine Fähigkeit hin, für eine aktuelle Zeitgenossenschaft zu schreiben und in einer bedrohten Gegenwart Menschlichkeit und Humanität zu befürworten.
Mit seinem Erstlingsroman “Mann in der Schwebe” (1944) knüpfte Bellow offenkundig und mit großem Können an eine europäische Romantradition an. Der Held des Romans, Joseph, hat trotz fehlendem “K.” viele Ähnlichkeiten mit den Hauptfiguren Kafkas, und auch mit Dostojewskis “Notizen aus der Unterwelt”.