Geburtstag: | |
Nation: | Großbritannien |
von Andrea Paluch
Roger McGough ist einer der populärsten Dichter in Großbritannien. Sein hoher Bekanntheitsgrad gründet sich auf die frühen sechziger Jahre, in denen er zusammen mit Adrian Henri und Brian Patten in den Pubs, Theatern und Cafés von Liverpool auftrat. Nachdem die drei “Liverpool Poets” McGough, Patten und Henri mit “The Mersey Sound” (Der Klang des Mersey) 1967 in die einflussreiche Anthologie-Reihe “Penguin Modern Poets” aufgenommen worden waren, wurden sie berühmt. “The Mersey Sound” ist bis heute die meistverkaufte Lyrikanthologie, die jemals in England publiziert wurde.
Der frühe Ruhm McGoughs und der “Liverpool Poets” basiert zweifellos auf der gesellschaftlichen Aufbruchsstimmung jener Jahre, zu deren literarischem Aushängeschild die drei Dichter sehr bald wurden. Explizit begriffen sie ihr poetisches Anliegen als Teil einer demokratischen Erneuerung, als Ausbruch aus dem etablierten Literatenleben und als Aufbrechen der auch in England eingerosteten Dichterklischees, der sie ihr Verständnis von Lyrik als performance poetry entgegensetzten, nach dem die Aufführungsbedingungen die formale und inhaltliche Gestaltung der Dichtung bestimmten. Die große Zuhörerschaft, die sich, angezogen von dem neuen Ton, um die “Liverpool Poets” schart, tritt als Massenpublikum dem Dichter direkt gegenüber. Dadurch unterscheidet sich das ...