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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Karin Graf
Stand: 01.07.1990
1986 wurde Raymond Federman hierzulande vom Greno Verlag in einem seiner phantasievoll-witzigen Magazine vorgestellt. Ein gewisser A.T. – vermutlich Andreas Thalmeyer alias Hans Magnus Enzensberger – schreibt dort über seine Annäherung an den Roman „Alles oder Nichts“, von dem er nicht weiß, ob er ihn für einen Witz oder ein Avantgardekunstwerk halten solle. Ganz zum Schluß dämmert ihm, warum sich der Protagonist in einem Zimmer in New York förmlich hinter Nudelschachteln einmauert. Er kommt darauf, daß „dieser Roman eine Story hat, eine Flüchtlingsgeschichte, wie sie im Buche steht. Nur daß dieser Federman keine Lust hat, sich als Opfer darzustellen. Er glaubt nämlich nicht an die Wiedergutmachung. Er versteckt sich in seinem Buch. Er hat Angst. Er weiß, daß es um alles oder nichts geht…“ „Ich glaube, die beste Möglichkeit, meine Autobiographie zu schreiben, wäre, für jedes Ereignis in meinem Leben zwei oder drei Versionen anzubieten, von denen eine wahr sein könnte; doch da ich nicht an die wirkliche Fassung glaube, eher Zweifel hege bezüglich der wirklichen Version meines Lebens, ist der Unterschied zwischen wahr ...