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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Mechthild Stüber und Wieland Schwanebeck
Stand: 15.09.2017
„Kriminalromane, die schon fast (oder eigentlich) Literatur sind: das ist die Kennmarke, unter der die Bücher von Patricia Highsmith empfohlen und weiterempfohlen werden.“ (Heißenbüttel, 1996). In diesem Urteil ist sich – so wird in den Besprechungen des 22 Romane und sieben Kurzgeschichtenbände umfassenden Werkes der amerikanischen Autorin deutlich – die Literaturkritik weitgehend einig. Es ist Patricia Highsmiths Verpflichtung auf eine psychologisierende Erzählweise, die ihr den Ruf eingetragen hat, eine bedeutende, eigenwillige und die literarisch anspruchsvollste Autorin unter den Kriminalschriftstellern zu sein.
Für die Gattung des klassischen Kriminalromans gilt als wesentliches Charakteristikum, dass er von der „Rekonstruktion des Unerzählten“ (Ernst Bloch zit. nach Heißenbüttel, 1995) lebt. Sein Thema, die Aufdeckung eines Verbrechens, in der Regel eines Mordes, legt seine Struktur in den Grundzügen fest: Sie wird konstituiert durch die Abfolge von Verbrechen, Ermittlung und Enthüllung. Der spezifische Leseanreiz des Krimis liegt in der Denkaufgabe, vor die sich der Leser mit dem – je nach Variante des Kriminalromans mehr kombinatorisch ermittelnden oder aktionistisch vorgehenden – Detektiv gestellt sieht, das Verbrechen anhand der ...